„Bellissima“, hört man immer wieder von begeisterten italienischen Wanderfreunden während der Rundtour zum Monte Pic. Wie auf einem Tablett präsentieren sich beinahe greifbar nahe die gigantischen Türme und Felsmauern der Sellagruppe und des Langkofelmassivs. Abseits des stark erschlossenen Grödnertals ist der leicht erreichbare Aussichtsgipfel bisher von Liftverbauungen verschont geblieben.
Der Monte Pelmo, der von den Einheimischen auch Thron der Götter genannt wird, präsentiert sich von allen Seiten als riesiger, geschlossener Kalkblock. Das gilt auch für den Blick vom Ausgangspunkt in Zoppe di Cadore. Beim Hüttenzustieg beeindruckt seine steile Ostflanke, die als unnahbare Felsbastion wirkt. Kaum zu glauben, dass durch dieses senkrechte Meer aus Fels ein Anstieg verlaufen soll, der ohne Seil und Haken zu meistern ist. Dem Engländer John Ball, der 1857 das nach ihm benannte Felsband entdeckte, ist es zu verdanken, dass der Monte Pelmo ein extrem lohnendes Ziel für trittsichere Allroundbergsteiger geworden ist.
Wild und unnahbar gibt sich der Sass Songher über Alta Badia. Geradezu bizarr wirkt die felsig-sandige Gipfelregion. Dabei gibt sich der Berg alles andere als abweisend wenn man Kondition für 1000 Hm und ein Minimum an Trittsicherheit mitbringt. Auch die ganz kurze, drahtseilversicherte Felsstufe wird geübte Bergwanderer nicht schrecken, sondern erfreuen. Top Gipfel-Panorama!
Eine weitgehend unbekannte und einsame Überschreitung in den Tegernseer Bergen? – doch das gibt es! Dieses kleine Abenteuer ist jedoch nur etwas für trittsichere, erfahrene und selbständige Bergwanderer, denn die Überschreitung der Lahnerschneid mit dem Lahnerkopf führt gänzlich über wegloses, unmarkiertes Gratgelände.
Der Piz Linard ist nicht nur der höchste Silvrettagipfel, sondern auch einer der formschönsten der Gebirgsgruppe. Seine alleinstehende, vierkantige Felspyramide ist weit nach Süden dem Unterengadin vorgeschoben, das es um 2000 Meter überragt. Der hier vorgestellte Normalweg führt über seine Südflanke zum Gipfel. Vom wunderschönen Lärchenwald über ein idyllisches Hochtal bis zum anstrengenden Geröllkar und leichter Kletterei bietet der Weg all das, was Bergsteigen so schön macht. Ein besonderes Kleinod ist zudem die urige Chamonna Linard.
Die Kohlbergspitze in den westlichen Ammergauern ist ein leicht erreichbarer Aussichtsgipfel im langen Kamm, der vom Daniel herüberzieht. Wer gern und sicher im Schrofengelände kraxelt, nimmt einen zweiten Gipfel, den Zingerstein, einfach noch mit.
Bergtour | Hohe Tauern | Zell am See 1360+1300 Hm | insg. 13:30 Std. | Schwierigkeit (4 von 6)
Reinhold Messner hat den Gleiwitzer Höhenweg als »Schönsten Höhenweg der Alpen« bezeichnet. Diese einzigartige Route muss man sich allerdings mit einigen Schweißperlen verdienen. Ab Fusch sind 2600 Höhenmetern zurückzulegen. Diese stolze Zahl teilt man natürlich am besten auf zwei Tage auf und beginnt mit dem schönen Anstieg zur aussichtsreich gelegenen Gleiwitzer Hütte. Am zweiten Tag darf man sich auf einem nahezu ebenen Wiesenpfad mit tollem Bergpanorama warm laufen, bevor es ab der Unteren Jägerscharte zur Sache geht.
Der Saslonch, wie der Langkofel auf Ladinisch genannt wird, ist ein Wahrzeichen Grödens und ein wirklich imposanter Dolomiten-Berg. Der Normalweg über das Fassaner Band ist eine anspruchsvolle Bergtour mit genussvoller Kletterei (bis 3+), eine klassisch anmutende Route. Leider ist die Orientierung ohne Ortskenntnis alles andere als einfach und so ist die Tour – obwohl ein Prestigeobjekt - auch nicht überlaufen.
Bergtour | Karwendel | Pertisau am Achensee 1070 Hm | insg. 05:00 Std. | Schwierigkeit (2 von 6)
Der Bärenkopf bietet eine großartige Aussicht auf den Achensee, das Rofan und in die großen Karwendelberge. Eine wirklich hübsche, abwechslungsreiche und unschwierige Bergwanderung führt hinauf zum Gipfel; eine urige Einkehrmöglichkeit wartet auf halbem Weg. Mit Hilfe der Karwendel-Bergbahn kann man die Tour auch zu einer Spritztour machen.
Die aussichtsreiche Überschreitung des Brunnbergkammes zum Zahn ist eine Tour für eigenverantwortlich handelnde Bergsteiger, die einmal abseits der ausgetretenen, markierten Pfade unterwegs sein wollen. Allerdings fordert diese Bergtour absolut sicheren Tritt; das Gelände ist zwar nicht schwierig, aber eben auch nicht ganz ungefährlich – und es erfordert Orientierungssinn und Gespür fürs Gelände.