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Wandern – alleine der Begriff hat schon etwas Beschauliches an sich. Und genau das suchen auch immer mehr Menschen unserer hektischen Industriegesellschaft. Abseits der Mühlen des Alltags, abseits der immer stärker dominierenden virtuellen Welt, sehnt sich der Mensch nach dem Echten und Natürlichen. Wo könnte er dies besser finden als in der freien Natur? Beim Wandern lässt sich die Natur genießen und man kann dabei den eigenen Körper und damit sich selbst wieder herrlich spüren. Dass Wandern Balsam für die Seele ist, das wussten man auch schon Früher und so sind bereits vor Jahrhunderten die sogenannten Pilgerwege entstanden. Wandern bringt einen zu sich selbst, Wandern erdet und Wandern ist verbunden mit Erfahrungen. Das deutsche Wort „Erfahrung“ hat übrigens seinen Ursprung im Wandern. Auch in einer Zeit ohne Motorisierung gab es das fahrende Volk; es waren Säumer, Händler und Handwerker, die z.B. über die Alpen zogen. Während die Menschen in den abgeschiedenen Dörfern, kaum Informationen über das Leben andernorts hatten, hatten die Wanderer etwas erfahren...
Wandern ist so vielfältig wie die Landschaften dieser Erde. Je nachdem, wo es stattfindet, hat es einen völlig anderen Charakter. Es gibt Wanderungen durch den Wald, in den Alpen, in den Mittelgebirgen, entlang von Flüssen, Seen und Meeresküsten; und natürlich kann man auch durch die Wüste wandern. Immer beliebter werden auch Wanderungen mit spirituellem Hintergrund; und das nicht erst seit Hape Kerkeling und seiner Pilgerreise über den Jakobsweg. Es gibt also fast unzählige Spielarten des Wanderns, aber die wichtigsten haben wir hier aufgeführt.
Wie der Name schon andeutet, handelt es sich hier um Wanderungen über größere Distanzen. Dabei werden in der Regel viele Tagesetappen bewältigt, dazwischen übernachtet man entweder komfortabel oder in einfachen Hütten – das wiederum je nach Landschaft, Gelände und Infrastruktur. Oft sind die Weitwanderwege thematisch orientiert und die Namen sagen meist schon viel über Thema und Strecke aus. So gibt es zum Beispiel den Maximiliansweg, auch bekannt als Europäischer Fernwanderweg E4. Dieser Wanderweg wurde nach Maximilian II., König von Bayern benannt, welcher im Sommer 1858 eine fünfwöchige Reise am Nordrand der Alpen entlang, von Lindau nach Berchtesgaden, machte. Meist fuhr er zwar in Kutschen, aber einige Stücke legte er zu Pferd zurück und bestieg auch einige Gipfel.
haben dagegen einen religiösen Ursprung. Im christlich geprägten Abendland kennt man heute vor allem noch den Jakobsweg und die Via Francigena. Doch auch in den islamischen und buddhistischen Religionen hat spirituelles Wandern Tradition. Man denke nur an den Haddsch von Mekka nach Medina. Junrei ist dagegen die Bezeichnung für Pilgerwege in Japan und Kora sagt man in Tibet dazu.
Bei dieser alpinen Disziplin ist in der Regel ein Gipfel das Ziel. Es gibt selbstverständlich auch Bergtouren von Hütte zu Hütte, aber diese könnte man natürlich auch den Fernwanderungen zuordnen. Eine klassische Bergwanderung beginnt im Tal oder an einer Passstraße und führt auf hinauf einen Gipfel. Besonders in den Alpen muss man hier aber zwischen den leichten Wanderungen und den alpinen Bergtouren unterscheiden. Während die einfachen Wanderungen über reines Gehgelände führen, bei dem mehr oder weniger Trittsicherheit notwendig ist, muss man beim Wandern im alpinen Gelände schon auch mal mit der Hand hinlangen. Zum Beispiel, wenn die Route über steilere Felsstufen führt. Eine anspruchsvolle Bergtour kann vereinzelt Stellen bis zum II. Schwierigkeitsgrad aufweisen – vereinzelt!, führt der II. Schwierigkeitsgrad jedoch über lange Strecken oder ist die Route noch schwieriger, spricht man in der Regel von einer Klettertour.
Das Bergwandern hat seinen ganz besonderen Reiz. Es ist einfach faszinierend, die Welt mal von oben zu betrachten und aus eigener Kraft einen Gipfel zu erklimmen. Das Hinaufsteigen ist auch in sportlicher Hinsicht eine größere Herausforderung als Wandern im Flachland, welches ja oft über weite Strecken einem ausgedehnten Spaziergang gleicht.
Ganz besonders schön ist das Bergwandern im Herbst. Der Herbst ist die perfekte Jahreszeit für Bergtouren. Während es im Sommer oft viel zu heiß ist, in der prallen Sonne bergaufzukraxeln, sind die Temperaturen später im Jahr viel angenehmer. Das hat auch zur Folge, dass die Luft im Herbst trockener ist und somit auch eine viel bessere Fernsicht herrscht sowie viel geringere Gewittergefahr. Ein besonderes Highlight kann man beim Bergwandern erleben, wenn im Spätherbst im Tal die Nebelfelder alles umhüllen. Auf den Gipfel aber findet man oft strahlenden Sonnenschein und das auch noch oberhalb einer Wolkendecke, die wie Watte aussieht. Die höheren Bergspitzen ragen dabei aus der Wolkendecke wie Inseln im Nebelmeer heraus – ein gigantisch schönes Erlebnis!
Eine gute Planung mit angepasstem konditionellen Anspruch ist immer von Vorteil. Wandert man mit Kindern, ist dies natürlich noch wichtiger. Meine persönliche Erfahrung bei Wanderungen mit der Familie ist, dass Kinder langweiligen Forstwege nicht besonders mögen. Je interessanter das Gelände, je spannender ein Weg desto motivierter sind Kinder. Dabei heißt es einmal mehr: Der Weg ist das Ziel. Und die vielen Dinge am Wegesrand wollen auch entdeckt und gewürdigt, beziehungsweise von den Kindern bespielt werden. Und dafür sollten Sie Zeit einplanen. Hier finden Sie einen ausführlichen Artikel zum Thema Wandern mit Kindern.
Diese Art Wandern wird immer beliebter. Ob zu Fuß oder mit Schneeschuhen - das winterliche Gebirge oder auch schneebedecktes Flachland hat seinen ganz besonderen Reiz. Allerdings stellen Winterwanderungen weit höhere Ansprüche an den Wanderer. Neben einer guten Trittsicherheit, benötigt man im winterlichen Gebirge mindestens Grundkenntnisse in Sachen Lawinen und dazu die Fähigkeit sich im weglosen Gelände selbstständig zu orientieren. Denn oft sind die Wege so zugeschneit, dass sie gar nicht als solche erkennbar sind. Wegweiser und Markierungen liegen außerdem oft unter einer dicken Schneedecke. Für derartiges Gelände benötigt man solides, alpines Fachwissen. Eine Ausnahme bilden jedoch von Behörden und Lawinenkommissionen freigegeben Winterwanderwege und Rodelbahnen. Diese können in der Regel auch von im winterlichen Gebirge Unerfahrenen begangen werden. Bei einer Winterwanderung im freien Gelände ist in den Bergen die Ausrüstung um ein Lawinenverschüttetensuchgerät, eine Lawinenschaufel und -sonde zu ergänzen. Experten empfehlen für ausgedehnte Schneeschuhwanderungen auch einen Lawinenairbag wie beim Skitourengehen.
Die Wanderausrüstung variiert je nach Dauer und Schwierigkeit der Wanderung und ist abhängig von Wetter, Klimazone und Jahreszeit. Menge, Größe und Qualität der Ausrüstung muss ganz einfach den Bedürfnissen angepasst werden.
Zur Vorbereitung einer Wanderung gehört das Studium der Route mittels einer Routenbeschreibung und einer Wanderkarte. Zudem gewinnt der GPS-Track einer Tour immer mehr an Bedeutung. Viele verwenden also heute bereits ein GPS-fähiges Gerät zur Routenfindung. Ebenso wichtig wie die Orientierungsfrage ist es, sich über den konditionellen und technischen Anspruch einer Wanderung Gedanken zu machen. Man sollte also vorab überprüfen, ob man dieser Tour überhaupt gewachsen ist. Unser Tourenportal hilft ihnen bei der Planung einer Wanderroute mit Beschreibungen, Bildern zur Tour, GPS-Tracks, Wetter- und Lawinenlageberichten.
Noch ein Tipp: Checken Sie auch die Verkehrsprognose für die Anfahrt. Oft scheitert ein gelungener Wandertag bereits bei der Anfahrt, weil man das gewählte Ziel wegen Straßenstaus viel zu spät erreicht. In diesem Fall hat man dann zudem oft am Ausgangspunkt noch ein Parkplatzproblem.
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