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Hüttenübernachtungen - Vor- und Nachteile

17. Jun 2025

Bei mehrtägigen Wander- und Klettertouren wird meist in Hütten übernachtet. Das rustikale Nachtlager ist zwar praktisch, jedoch ist in Mehrbettzimmern an guten Schlaf kaum zu denken. Mit der geeigneten Strategie lässt sich die Schlafqualität auch beim gemeinsamen Übernachten in einer Berghütte verbessern.

Die Tannheimer Hütte
Die Tannheimer Hütte

Häufige Schlafunterbrechungen beeinflussen die Schlafqualität

Matratzenlager und Schlafsäle sind beim Bergwandern willkommene und preiswerte Übernachtungsmöglichkeiten. Dass viele Menschen in einem einzigen Raum übernachten, kann sich allerdings störend auf den Schlaf auswirken. Durch ständiges Kommen und Gehen während der Nacht kommt es zu Schlafunterbrechungen. Tagesmüdigkeit ist eine Folge von häufigem Aufwachen. Vor allem Menschen mit leichtem Schlaf haben es bei Hüttenübernachtungen schwer, sich zu entspannen. Der Schlaf-Wach-Rhythmus wird durch das Hormon Melatonin beeinflusst. Dieses wird im Gehirn produziert und nur bei Dunkelheit ausgeschüttet. 

Helligkeit hemmt hingegen die körpereigene Produktion dieses wichtigen Schlafhormons. Deshalb sollten unmittelbar vor dem Zubettgehen keine elektronischen Geräte genutzt werden. Es ist bekannt, dass das Blaulicht von Smartphones, Tablets und Laptops die Produktion des Schlafhormons Melatonin beeinträchtigen kann. Um besser einzuschlafen, bietet sich ein kleiner Spaziergang um die Berghütte herum ein. Das wunderschöne Bergpanorama und der farbenprächtige Sonnenuntergang im Gebirge tragen zum Entspannen bei.

Stockbetten sind typisch für eine Hüttenübernachtung
Stockbetten sind typisch für eine Hüttenübernachtung

Übernachten in einer Berghütte ist eine spezielle Erfahrung

Eine Hüttenübernachtung in den Bergen ist eine spezielle Erfahrung, die jeder Wanderer einmal im Leben gemacht haben sollte. Die Übernachtung in einer mit Matratzenlager oder Schlafsaal ausgestatteten Hütte ist nicht mit dem Komfort eines Hotelzimmers vergleichbar. So ist in einer Almhütte oft nur wenig Platz und die sanitären Einrichtungen werden mit den anderen Übernachtungsgästen geteilt. Dafür bietet das Übernachten in einer Berghütte aber Naturerlebnisse pur. Inmitten einer einzigartigen Gebirgslandschaft, umgeben von schneebedeckten Gipfeln und grünen Almen zu übernachten, ist etwas Besonderes. Manchmal sieht man Adler kreisen oder hört nachts Füchse bellen. Gebirgswanderungen mit Hüttenübernachtungen zählen zu den letzten Abenteuern in unserer zivilisierten Welt. Nirgends kommt man den Geheimnissen der Natur so nahe wie beim Übernachten in den Bergen. Eine Berghütte als Unterkunft ist jedoch nur für Menschen, die vorübergehend auf Komfort und Luxus verzichten können, geeignet.

Welcher Schlafplatz ist der beste in einer Berghütte?

Bei langen Wanderstrecken sind Zwischenübernachtungen einzuplanen. Oftmals ist die Berghütte die einzige Option, wenn man nicht im Zelt unter freiem Himmel übernachten will. Besonders komfortabel sind die Schlafplätze in einer Hütte jedoch nicht. Dennoch ist es möglich, eine ruhige und angenehme Nacht im Matratzenlager zu verbringen. Um leichter einzuschlafen, ist es ratsam, den Raum abzudunkeln. 

Nach Ankunft in der Hütte schließt man am besten die Fensterläden und zieht die Vorhänge zu. Beim gemeinsamen Übernachten mit anderen Menschen auf engem Raum kann es warm werden. Für gesunden Schlaf sind allerdings kühle Temperaturen förderlicher. Als ideale Raumtemperatur in einem Schlafzimmer gelten Werte um 18 bis 20 °C. 

Bei Gebirgsdurchquerungen kann sich das Bergwetter rasch ändern. Plötzliche Wetterumschwünge sind keine Seltenheit. Um sich vor Kälte und Regen zu schützen, empfiehlt sich die Mitnahme warmer Kleidung (Pullover, Jacke). Meist kann in einer Berghütte zwischen verschiedenen Liegeplätzen ausgewählt werden. Reisende, die empfindlich auf Luftzug reagieren, suchen sich am besten einen Platz möglichst weit weg von Fenstern und Türen.

Autor: Redaktion; Bilder: Bernhard Ziegler