Man weiß ja, dass die Gebirgsbewohner bekannt sind für ihre Toleranz, doch der hier detailliert geschilderte Vorfall hat dann doch die Grenzen des Erträglichen bei den Einheimischen etwas überschritten – auch wenn das Ganze eigentlich nur ein grobes Missverständnis war.
Vor vielen Jahren war ich ausnahmsweise einmal mit meinem Vater auf einer kleinen Bergwanderung. Wir sind in einer urigen Hütte eingekehrt, der sonntägliche Stammtisch war besetzt mit den überwiegend Filzhut geschmückten Honoratioren der Gegend.
Es wurde diskriert, gelacht, geraucht, Karten gespielt und natürlich getrunken. Wir nahmen mit ehrerbietigem Abstand an einem Nebentisch Platz und genau dabei nahm das Unheil seinen Lauf. Beim Hineinrutschen auf der gesäßverwöhnten, antiquierten, rustikalen Holzbank durchstieß ein herausragender Holzspreißel von enormem Ausmaß den Hosenboden der ebenfalls museumstauglichen Wanderhose (nicht Softshell, sondern Stoff, gell!) meines Vaters, was dieser mit einem lauten Aufschrei quittierte. Die illustre Gesellschaft am Nachbartisch war jedoch so derart in wichtige kommunalpolitische Details verwoben, dass sie den Zwischenfall gar nicht bemerkte.
Mein Vater bat mich mit schmerzverzerrtem Gesicht, das Unding schleunigst aus seinem Hintern zu entfernen und nickte Richtung Toilette. Wir betraten das menschenleere WC und verschwanden in einer Kabine, wo sich während der „Operation Schiefer“ in etwa folgender Dialog entspann:
Als wir die Kabinentüre öffneten, stand der halbe Stammtisch gerade beim Bieseln. Rote Schädel, die nicht nur von Bluthochdruck und Bierkonsum zeugten, geschwollene Adern, die wie Flüsse auf einer Landkarte über Wangen und Nasen verliefen, Schädel, die scheinbar vor moralischem Entsetzen gleich platzen wollten – geballte Fassungslosigkeit. Schlagartig wurde uns bewusst, was wir da drinnen gesagt und was die draußen verstanden hatten. Wir konnten uns ein Grinsen nicht verkneifen und schlichen kichernd an unseren Tisch zurück. Nicht ohne den einen oder anderen Kommentar noch mitzubekommen:
Wir bestellten uns schnell ein ortsübliches Kaltgetränk um nicht weiter unangenehm aufzufallen. Der Stammtisch kehrte zurück und tauschte mit ernster Miene leise flüsternd die „Breaking News“ aus. Der Zwischenfall war eine Art Super-GAU für diesen integren Ort. Es musste gehandelt werden – mannhaft und augenblicklich! Kurz überlegten wir noch, ob wir das Missverständnis nicht aufklären sollten. Vielleicht hätten die Worte „geh‘ regts eich doch ned so auf, nur wega so am Schiefling im Oasch…“ (im ortsüblichen Idiom ausgesprochen) das Vertrauen wieder hergestellt.
Doch der Krug war bereits zerbrochen und die Chefin des ehrbaren Etablissements informiert. Die kam auch gleich an unseren Tisch und machte uns unmissverständlich klar, dass wir uns erstens „schleichen“, zweitens „sofort“ und drittens „uns nie wieder hier oben blicken lassen“ sollten. In ihrer ganzen Großzügigkeit würde sie sogar auf das Abkassieren unserer Erfrischungsgetränke verzichten. Wenn wir allerdings dieser überaus freundlichen Aufforderung nicht Genüge leisten würden, würde der gesamte Stammtisch schon für „Ordnung“ sorgen.
Wir zogen es vor, das Lokal freiwillig zu verlassen. Den Schiefer habe ich übrigens mitgenommen. Da er ja eigentlich Eigentum der Hüttenwirtin war und wir durchaus Recht und Gesetz achten, habe ich ihr den Spreißel per Post zustellen lassen. Die Worte: „geh‘ regts eich doch ned so auf, nur wega so am Schiefling im Oasch…“ konnte ich mir auf einem beigelegten Zettel aber diesmal nicht verkneifen.
Von Bernhard Ziegler
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