Essen & Trinken, Reisezeit, Wegenetz, Anreise, Übernachtung, Kartenmaterial, spezielle Tipps der Autorin - Hier haben wir für Sie die wichtigsten Gebietsinformationen sowie Reisetipps zu Korsika zusammengestellt.
Nur 180 Kilometer vom europäischen Festland entfernt ragt die Insel Korsika aus dem Mittelmeer, nach geographischer Breite etwa zwischen Siena und Rom gelegen. Entsprechend seiner Lage herrscht dort an den Küsten ganzjährig ein mildes maritimes Mittelmeerklima. Im Inselinneren dagegen sind die Sommer ebenfalls warm, die Winter aber verhältnismäßig kalt und in hohen Lagen auch sehr schneereich.
Wer Korsika nur für einen Badeurlaub besucht, findet von Pfingsten bis Ende September die besten Bedingungen vor. Wanderer sollten ihre Reisezeit entsprechend der ausgesuchten Ziele wählen. Bergtouren können aufgrund der Schneelage oft erst ab Ende Juni begangen werden. Andererseits ist es im Hochsommer für Wanderungen unterhalb von 1000 Metern Meereshöhe schlichtweg zu heiß. Die Wanderwege durch die Castanicca laden dafür aber auch noch im Spätherbst zu ausgedehnten Unternehmungen ein, während die Gipfel des Monte Cinto-Massivs längst schon wieder von Schnee bedeckt sind.
Da viele Bergregionen nur unzureichend an das öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen sind, ist für einen Wanderurlaub auf Korsika ein Auto nahezu unerlässlich. An den großen Flughäfen sind alle internationalen Autovermietungen vertreten, wer einen Campingurlaub bevorzugt, kommt ohnehin mit der Fähre.
Fährhäfen: Von Deutschland Österreich und der Schweiz aus sind die italienischen Abfahrtshäfen Genua, Savona und Livorno verkehrstechnisch am günstigsten gelegen. Je nach Verbindung und Gesellschaft kann die Fähre in Bastia, Île Rousse oder Calvi anlegen, meistens jedoch im großen Fährhafen von Bastia. Die beiden großen Schifffahrtslinien sind Corsica Ferries (zu Hause an den beliebten gelben Autoaufklebern mit Jahreszahl zu erkennen) und Moby Lines, die online über Fährportale wie www.aferry.de oder www.directferries.de gebucht werden können.
Flughäfen: Zur Saison gibt es Charterflüge von vielen Mitteleuropäischen Flughäfen zu den vier korsischen Flughäfen Ajaccio, Bastia, Calvi und Figari bei (Porto Vecchio).
Nach wie vor erfreut sich der Campingurlaub auf Korsika größter Beliebtheit. Auf der Insel gibt es rund 200 Campingplätze unterschiedlichster Standards, auf denen oft auch kleine Bungalows vermietet werden. Bei der Platzwahl ist allerdings ein feinfühliges Händchen gefragt: Nicht immer ist ein 4-Sterne-Platz das, was einen Wanderurlauber erfreut. Um unliebsame Erlebnisse zu vermeiden, sollte man wissen, dass Aire naturelle einen der auf Korsika gar nicht so seltenen FKK-Plätze bezeichnet! Wildzelten ist in Korsika übrigens verboten, "Les flics rigolent pas!" - Die Polizei kennt da keinen Spaß, wie einst ein Korse der Autorin erklärte. Eine gute Übersicht über die korsischen Campingplätze findet man hier. Hotelzimmer sind in der Hochsaison meist knapp, teuer und oft nur für eine ganze Woche zu haben, eine Alternative stellen als Chambres d'hȏtes oder B&B bezeichnete Pensionen dar.
Jeder Korsika-Urlauber sollte mindestens einmal die deftige korsische Küche mit Wildschwein (... verwildertes Hausschwein? - siehe Asterix auf Korsika!) probieren, in der sich italienische und provenzalische Elemente mit Macchiakräutern und arabischen Gewürzen vermischen. Am besten schmeckt es natürlich in landestypischen Lokalen, die sich nicht unbedingt in erster Reihe der Flaniermeilen, sondern eher im Hinterland befinden. Bei Strandurlaubern wie Bergsteigern ist der korsische Wein beliebt - seine Lieblingssorte muss allerdings jeder selbst herausfinden. Nicht viel überlegen muss man dagegen, wenn man zu korsischem Bier greift: Die 1996 gegründete Brauerei Pietra stellt ein hervorragendes Kastanienbier her, das zuhause leider immer allzu schnell aufgebraucht ist. Seit 1999 gibt es auch ein nach der korsischen Frauenpowerheldin Colomba benanntes Weißbier, das mit Macchiakräutern gewürzt ist und tatsächlich besonders bei Frauen Anklang findet.
Korsika ist die bei weitem gebirgigste Insel des Mittelmeers: 86% ist Berg-, nur 14% Küstentiefland. Von Nord nach Süd wird das Inselinnere von einem Gebirgsmassiv durchzogen, dessen höchste Erhebung der Monte Cinto (2706 m) ist. Für Wanderer und Bergsteiger bieten sich somit unzählige Möglichkeiten. Vor allem im Bavarellamassiv, rund um das Bergsportzentrum Haute Asco und die alte Inselhauptstadt Corte gibt es eine beträchtliche Anzahl meist gut markierter Wanderwege. Auch wenn Korsika eine Mittelmeerinsel mit klassischem Campingurlaubsbetrieb ist, darf das nicht darüber hinwegtäuschen, dass in Höhen über 2000 Metern die Bedingungen alpin sind. Dies bedeutet Schneefelder bis in den Frühsommer, plötzliche Kälteeinbrüche schon im September und jederzeit die Möglichkeit unvermittelt aufziehender Gewitterfronten. Viele Wanderungen verlaufen entlang der gut markierten Fernwanderwege; es gibt aber kein einheitliches Wegweisersystem wie in den Alpen. Anders als in den Alpen existieren auf Korsika auch kaum bewirtschaftete Almen und Hütten mit Ausnahme einfachster bewarteter Refuges entlang der Fernwanderwege. Eine umfassende Proviantplanung ist daher besonders für größere Touren unerlässlich. Zudem ist auf ausreichend Trinkwasser zu achten, da es im korsischen Gebirge erstaunlicherweise nicht allzu viele Quellen gibt und die wenigen auch nicht vorbehaltlos trinkbar sind.
Unbedingt zu beachten sind überall auf Korsika generelle Hinweise und aktuelle Meldungen zu Wald- und Macchiabränden. Nicht umsonst gibt es überall Brandwachen, die im Ernstfall sofort zur Stelle sind und durch Löschflugzeuge unterstützt werden. Dennoch kommt es immer wieder zu verheerenden Waldbränden wie im Jahr 2000, als das gesamte Restonicatal bei Corte, und damit mehr als 6000 ha Wald, den Flammen zum Opfer fiel. Relativ feuersicher sind die Gebiete oberhalb der Baumgrenze, doch auch hier ist offenes Feuer grundsätzlich verboten.
Wanderführer (Auswahl):
Kletterführer (Auswahl):
Zu den größten korsischen Vergnügen gehört das Gumpenbaden. Frisches Bergwasser, aufgestaut in jahrmillionenalten, ausgewaschenen Granitbecken und erwärmt von der korsischen Sonne lockt nicht nur Wanderer nach einer Tour, sondern auch Familien mit Kindern. Manche der Badestellen liegen praktischerweise direkt an einem der schönen Campingplätze im Landesinneren (z.B. Camping Monte Cintu, der gleichzeitig Ausgangspunkt für die Besteigung des Monte Cinto ist), andere sind auf schönen und oft auch durchaus familientauglichen Wanderwegen erreichbar wie zum Beispiel die Gumpen oberhalb der Bergeries des Restonica bei Corte.
Als im Jahre 1769 die Franzosen Korsika eroberten, wurde das Französische zur Amtssprache und das Korsische strikt verboten. Erst 1974 war Korsisch als Regionalsprache wieder anerkannt und darf seither auch an den Schulen unterrichtet werden. Korsisch ist dem Italienischen recht ähnlich, wobei viele Wörter auf -u enden. Zwar ist bei vielen der zweisprachigen Straßenschilder der französische Teil überpinselt oder von ausführlichen Schrotladungen durchlöchert, doch für Touristen genügt es völlig sich auf Französisch verständlich machen zu können. Mit Englisch kommt man außer in Hotels und Informationsbüros häufig nicht sehr weit. Italienisch funktioniert hingegen oft ganz gut.
Nicht nur für Wanderungen, auch zum Navigieren auf kleineren Straßen hat sich das Kartenmaterial von Kompass bestens bewährt, es deckt die komplette Insel ab:
Wer sich abseits der (nicht immer) markierten Wege bewegen will, benötigt allerdings zusätzlich die sehr präzisen und detaillierten Wanderkarten des Institut Geographic National (IGN), das ebenfalls für die gesamte Insel verfügbar ist. Eine Übersicht über die verfügbaren Kartenblätter ist hier zu finden; und natürlich sind die Karten auch im deutschen Buchhandel erhältlich. Vor Ort ist es oftmals schwierig, sich eine passende Wanderkarte zu besorgen.
Buchtipp: Heilpflanzen am Mittelmeer - Erkennen und anwenden (von Astrid Süßmuth)
Infos zu Ausflügen, Wanderungen, Bergtouren und Durchquerungen finden Sie auf tourentipp.com in diesem Korsika-Artikel.
Autorin: Astrid Süßmuth
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