„Tradition ist nicht die Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers.“* Wenn man sieht mit wieviel Engagement, Freude und Ernsthaftigkeit in der Zugspitz Region der 500 Jahre alte Almabtrieb bewerkstelligt wird, dann passt dieses Zitat haargenau. Denn der Almabtrieb und alles, was mit ihm zusammenhängt, hat einen durchaus ernsthaften Hintergrund. „Auf den gilt es hinzuweisen“, betont der Krüner Bürgermeister, Thomas Schwarzenberger. Und den wollen wir uns jetzt einmal ein bisschen genauer anschauen.
Warum wird das Vieh überhaupt auf die Alm getrieben? Hier geht es zum einen um die optimale Nutzung der Futterressourcen. Sobald es das Wetter ermöglicht, dürfen Kühe, Schafe und andere Tiere Anfang Mai raus und auf den saftigen Frühlingswiesen rund um den Ort grasen. Diese ortsnahen Wiesen, die Heimweideflächen werden aber natürlich auch benötigt, um Heu für den Winter zu machen. Daher werden die Rinder, sobald es das Wetter und somit auch die Vegetation zulässt, auf die nächste Etage hinauf getrieben. Es ist die Niederalm (in Tirol Niederleger genannt) - im Falle von Krün die sogenannte Finzalm auf gut 1000 Meter Höhe. Und sobald die nächste Etage „reif“ ist, sprich die Almwiesen auch in den Hochlagen erblüht sind, geht es noch weiter hinauf zur Krüner Alm auf ca. 1600 m. Ist der Hochsommer vorbei, wird wieder die tiefer gelegene Finzalm genutzt, wo das Gras in der Zwischenzeit wieder nachwachsen konnte. Im Herbst erfolgt dann der Almabtrieb zurück ins Tal.
Die optimale Nutzung der Ressourcen ist aber nicht der einzige Grund für die Bewirtschaftung der Almen. Sie hat auch einen landschaftspflegerischen Hintergrund. Die wunderbaren, meist so idyllischen und für Bayern so typischen Almwiesen würden in kürzester Zeit verbuschen (also mit Buschwerk zuwachsen); anschließend würde gar der Wald die Lichtweide zurückerobern. Damit dies nicht passiert, genügt es aber nicht nur die Kühe weiden zu lassen. Es muss immer wieder ausgeholzt, das Krummholz und Buschwerk zurückgeschnitten werden. Da gibt es viel zu tun, was zum Beispiel in der Gemeinde Krün in gemeinschaftlicher Arbeit erledigt wird.
„Auf all diese Hintergründe möchten wir aufmerksam machen“, sagt Bürgermeister Schwarzenberger. Beim alljährlichen Fest zum Almabtrieb soll also nicht nur gefeiert, sondern auch Aufklärungsarbeit betrieben werden. Denn die Bewirtschaftung der Almen ist die Grundlage für den Erhalt einer einzigartigen Kulturlandschaft. Eine Kulturlandschaft, die freilich auch einlädt sie zu besuchen. Natürlich sind gerade die bewirtschafteten Almen auch ein herrliches Ausflugsziel für Wanderer. Dann kommt zum landschaftlichen Genuss noch die zünftige Brotzeit auf der Alm….und dann fühlt man sich wirklich wie im Himmel der Bayern!
Gefeiert wird beim Almabtrieb aber nicht einfach nur so. Auch das hat einen ernsthaften Hintergrund. Im Mittelpunkt der Feier steht die Dankbarkeit der Almbauern, dass ihr Vieh den Bergsommer auf der Alm unbeschadet überstanden hat. Denn natürlich kam es auch schon zu Verlusten durch beispielsweise Absturz oder Blitzschlag. Nur dann, wenn kein Tier ernsthaft zu Schaden gekommen ist, wird aufgekranzt. Dann schmücken die Bäuerinnen die Kühe mit Blumen, Kränzen und Blumenkreuzen. Eine wunderbare Tradition – vor allem, wenn man auch erkennt, was dahintersteckt.
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Quellenangaben:
*Ein Zitat, das überwiegend Gustav Mahler zugesprochen wird, aber auch schon in ähnlicher Form bei Thomas Morus auftaucht.
Alle Bilder: © Zugspitz Region, Fotos: Wolfgang Ehn
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